Wenn ein Lebensmittel nicht gegessen wird, ist das Lebensmittelverschwendung. Sie entsteht an jedem Punkt der Wertschöpfungskette: Herstellung, Verarbeitung + Transport, im Groß-/Einzelhandel und in privaten Haushalten.
Herstellung:
- Ist die Banane zu gerade oder die Gurke zu krumm, werden sie aussortiert, da die Produkt-/Qualitätsstandards nicht erreicht werden.
- Falsche Lagerung der Lebensmittel (zu heiß oder zu kalt)
- Nicht planbare, unregelmäßige Nachfrage: Zu viele Lebensmittel werden produziert oder falsch geplant (z.B. zu viele Bananen werden gleichzeitig reif).
- Pflanzenkrankheiten/Schädlinge
Verarbeitung und Transport:
- Durch Beschädigungen beim Verpacken, Zwischenlagern und Transportieren – nur „perfekte“ Ware kommt in den Verkauf
- Wenn es zu technischen Störungen kommt, wie z.B. Buchungsfehler (z.B. 100.000 Mangos statt 10.000)
- Aufgrund von Retouren aus dem Handel, die nicht mehr weiterverkauft werden dürfen (z.B. Vanille- statt Erdbeerjoghurt gewünscht)
- Durch das unnötig knappe Festlegen des MHDs
Im Groß-/Einzelhandel:
- Da Kühlketten unterbrochen werden durch z.B. Stromausfälle (dann hat für die Eistorte das letzte Stündchen geschlagen …)
- Durch nicht bedarfsgerechtes Vorratsmanagement z.B. zu viel geordert (da bis kurz vor Ladenschluss noch die volle Auswahl gewünscht wird), falsch einsortiert, durch falsche Temperaturen
- Wenn die Mindesthaltbarkeits- bzw. Verbrauchsdaten überschritten werden oder Obst und Gemüse nicht mehr tagesfrisch sind
- Ist die Verpackung beschädigt, landet meist alles im Restmüll – ohne Chance auf Recycling
- Aufgrund von nicht bedarfsgerechter Portionierung von Verpackungen

In privaten Haushalten:
- mangelnde Wertschätzung von Lebensmitteln
- hungrig einkaufen gehen
- die Haltbarkeit von Lebensmitteln beim Einkauf nicht beachten – vor allem frische Lebensmittel wie Obst (Bananen!), Gemüse und Backwaren werden weggeworfen
- Lebensmittel mit abgelaufenem MHD (insbesondere Milch und Milchprodukte)
- zu große Einkaufsmengen, nicht bedarfsgerechte Planung und falsche Lagerung
- Durch das Verhalten in Restaurants, beim Catering und in Kantinen (z.B. Essen schmeckt nicht so toll, zu große Portionen, man kann nichts mitnehmen, …)
Genau hier setzt foodsharing an! Doch was ist foodsharing genau?
Foodsharing ist eine Umweltbewegung und setzt sich gegen Lebensmittelverschwendung und für die Schonung von Ressourcen ein. Lebensmittel zu verschwenden bedeutet, die dafür aufgewendeten Ressourcen zu verschwenden, u.a. Wasser, Land- und Lagerflächen. Foodsharing rettet und verteilt die Lebensmittel, bevor sie in der Tonne landen. Die Lebensmittel von foodsharing sind bedingungslos allen Menschen zugänglich – unabhängig von politischen oder religiösen Einstellungen sowie vom Einkommen oder der Herkunft – und immer kostenlos. Das langfristige Ziel von foodsharing ist, sich selbst überflüssig zu machen, indem die großangelegte systematische Verschwendung von Lebensmitteln beendet wird. Im Landkreis Ludwigsburg wurden mit foodsharing Ludwigsburg e.V. über 250 Tonnen ungewollte Lebensmittel von über 200 Mitgliedern gerettet. Das entspricht ca. 10.000 bis unter das Dach beladene LKWs (Stand: Januar 2022).
Wie kannst du dich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen?
Werde Foodsharer:in oder Foodsaver:in!
Foodsharer:in: Jede:r kann ohne Voraussetzungen Foodsharer:in werden. Ein:e Foodsharer:in kann bei unseren Fairteilern Lebensmittel vorbeibringen und abholen, an foodsharing Events teilnehmen und diese mitgestalten. Mit einem Account auf foodsharing.de kannst du auch angebotene Lebensmittel von anderen einsehen, abholen und auch selbst welche anbieten.
Foodsaver:in: Ein:e Foodsaver:in ist ein registriertes Mitglied von foodsharing und hat eine kurze Ausbildung absolviert. Das ermöglicht ihm/ihr, überschüssige aber noch genießbare Lebensmittel bei Betrieben vor der Entsorgung zu retten. Erfahre hier, wie du Mitglied bei foodsharing Ludwigsburg werden kannst.
